Es war ein wunderschöner sonniger Morgen, als sich sämtliche gut gelaunte Menschen mit ihren Hunden am Seniorenzentrum „Margarethenhöhe“ zum Seminar „Clickertraining“ mit Dr. Stefanie Ott einfanden. Vorbei an den überraschten und überwiegend erfreuten und interessierten Senioren, folgten wir der perfekten und liebevoll inszenierten Ausschilderung von Cordula. Die Räumlichkeiten waren ideal. Der Seminarraum groß genug, so dass die Hunde nicht zum Kontaktliegen gezwungen wurden;-) und technisch super ausgestattet, so dass der Theorieteil nach den ganzen Begrüßungen starten konnte.
Nachdem Steffi sich zu Anfang kurz erkundigte, welche der mitgebrachten Hunde den Clicker schon kannten und welche noch nicht, startete sie mit den lernbiologischen Grundlagen. Sie erklärte den Ablauf der klassischen Konditionierung auf dessen Prinzip das Clickertraining basiert.
Futter wirkt in der Regel für den Hund automatisch als Belohnung. Möchte man nun den Clicker (als vorerst nicht konditionierten Verstärker) nutzen, muss man diesen entsprechend verknüpfen, so dass dieser zu einem positiven konditionierten Verstärker wird, der die Belohnung ankündigt.
Hört sich kompliziert an, ist aber ganz einfach. Man nimmt hochwertige Belohnungshäppchen (Wurst, Käse, Leberwurst, Frolic usw.) die der Hund gut und schnell aufnehmen kann und hält diese bereit. Anschließend wird geclickt und es gibt ein Häppchen. Das ganze wiederholt man ca. 20 Mal. Um zu überprüfen, ob der Click für den Hund auch wirklich die Belohnung ankündigt, wartet man kurz ab, bis der Hund leicht abgelenkt ist. Dann clickt man und der Hund orientiert sich sofort zu der Hand mit den Belohnungen, der Hund hat so die Verknüpfung herstellen können.
Einer der wesentlichen Vorteile beim Clickern ist die exakte Bestätigung zum genau richtigen Zeitpunkt und zwar während der Hund das gewünschte Verhalten ausführt, sogar wenn man nicht direkt neben dem Hund steht, da durch die Konditionierung auf den Clicker, das Clickgeräusch dem Hund suggeriert genau jetzt hast du was richtig gemacht und bekommst dafür deine Belohnung.
Zur ersten praktischen Übung, die Konditionierung der „Clicker- unerfahrenen Hunde“ auf den Clicker, ging es in den Garten des Hauses. Das Wetter spielte den ganzen Tag über mit, herrlicher Sonnenschein, mit frischem Wind, so dass es für die Hunde angenehm war. Grundsätzlich stellte man wieder fest: „Hauptsache den Hunden geht es gut“. Ein Liegeplatz schöner und gemütlicher als der andere von Reisedecken, über Kennels bis hin zu Liegen;-) Leckereien ohne Ende und natürlich non Stopp frisches Wasser. Hund müsste man sein!
Anschließend ging es dann wieder in den Theorieraum. Hier durften wir dann in Rollenspielen die Konstellation „Hund-Hundetrainer“ ausprobieren, dies sollte dazu dienen wie sich der Hund in Clickersituationen fühlt und in wie weit der Hundetrainer die richtige Unterstützung geben kann. Das war teilweise sehr frustrierend, in erster Linie für den Hundepart (@ Jürgen: Sorry;-)), jedoch auch für den Hundetrainer.
Gestärkt mit neuen Erkenntnissen ging es wieder für die praktischen Übungen in den Garten. Mit einfachen Übungen wie z.B. „dem Blickkontakt“ ging es dann weiter und steigerte sich im Laufe des Tages über Blickkontakt mit Ablenkung (Futterschüssel), Dummyfesthalteübungen mit und ohne Ablenkung, Blickkontakt beim Apport, schnelles rein kommen, Anti-Tauschübungen und nach Wunsch wurde an den einzelnen Schwachstellen gearbeitet.
Sehr gut gefiel mit der strukturierte Aufbau dieses Seminars, es war gut vorbereitet und die Übungen gut aufeinander abgestimmt. Auch die Anforderungen für die „gleiche Übung“ wurden von Steffi individuell eingeordnet und entsprechend verändert.
Alles in allem ein sehr schöner, lehrreicher Tag!
Vielen Dank das wir dabei sein durften.
Linda mit Maya
Fotos vom Seminar gibt es hier.