am 31.10.09 in Abtweiler und 15.11.09 in Batzenhofen
Der Mensch ist Sammler und Jäger (auch von Prüfungen). Für dieses Jahr waren entweder die Heraeus und/oder die St. John für Ginger und Andrea vorgesehen.
Für die Heraeus am 11.11.09 bekamen wir leider keinen Platz und waren daher über die Zusage für die Heraeus in Unna sehr froh.
Leider wurde diese Prüfung kurzfristig aus reviertechnischen Gründen abgesagt. Die St. John´s sollte am selben Tag stattfinden, daher hatten wir diese Meldung wieder zurückgezogen.
Herzlichen Dank an Jochen Eberhardt für die unbürokratische Vorgehensweise, die es uns ermöglichte, trotzdem teilzunehmen.
Da ich Andrea versprochen hatte, sie zu begleiten, hatte ich auch Enya gemeldet, die die St. John´s schon einmal mit V bestanden hatte und bereits etwas frühzeitig ein wenig Altersfreiheit als Nachsuchenhund genießt.
Die St. John´s Retrieverprüfung ist ein Cold Game Workingtest, der laut PO des DRC nach Field Trial Regeln gerichtet wird. Darauf wiesen die drei Richter direkt bei der Begrüßung hin.
In zwei Gruppen zu 6 bzw. 8 Gespannen begann die Prüfung mit einem Ententreiben.
Anschließend musste jeder Hund eine Ente am anderen Ufer des Teichs nachsuchen.
Auf Field Trials werden üblicherweise alle Hunde nach Beendigung des Standtreibens bis auf jeweils zwei, die gerade arbeiten, angeleint. Bei dieser St. John´s waren die Anforderungen höher, denn alle Hunde mussten unangeleint auf dem Stand bleiben und bis zu siebenmal zuschauen wie ein Hund nach dem anderen arbeitete.
So schieden leider bereits nach dieser Aufgabe einige Hunde aus.
Bei der nächsten Aufgabe -einer Verlorensuche aus sehr hohem, dichten Altgras- konnten die Hunde dann glücklicherweise zu zweit antreten.
Beim Einweisen auf eine Ente am anderen Ufer eines Gewässers verloren wir wieder einen Hund, der den falschen Vogel brachte, wie es auch auf Field Trials häufig vorkommt.
Nach der Mittagspause traten die Hunde zu dritt an. Durch Los wurde entschieden, welcher Hund zu welchem Stück eingewiesen werden musste. Enya und ich nahmen es (zu) locker und verpatzten so ihre Paradedisziplin.
Am darauf folgenden Walk-up durften leider nicht mehr alle Hunde teilnehmen.
Besonders schade fand ich, dass selbst bei der allerletzten Aufgabe -Verlorensuche im Wald- ein Golden Retriever, der bisher sehr gut gearbeitet hatte, noch ausscheiden musste, obwohl er keinen schweren Fehler machte, aber das Stück Wild nicht fand.
Die Richter haben es sich nicht leicht gemacht und bedauerten selber einige ihrer Entscheidungen, die sie treffen mussten. Sie reflektierten über eventuell anzustrebende Änderungen der PO.
Von den 14 angetretenen Hunden konnten nur 4 die Prüfung bestehen. Leider gehörte Ginger nicht dazu. Sie, der das Fußgehen beim Obedience soviel Freude macht, fehlte wohl eine klare Ansage ihrer Meisterin. Fröhlich war sie nach dem langen Warten endlich zur Aufgabe marschiert, leider nicht streng bei Fuß, sondern nur irgendwo bei Andrea.
Kurz entschlossen überlegte ich, sie für die St. John in Batzenhofen nachzumelden, wenngleich ich die lange Fahrt scheute und Ginger auch einen Platz für ein Field Trial einen Tag vorher bekommen hatte. Auch hier ein herzliches Dankeschön an Doris Hoffmann, die Verständnis für meine Entscheidungsnot hatte.
So teilten Andrea und ich uns die Anstrengung. Sie führte mit gutem Erfolg auf dem Field Trial in Belgien und ich übernahm direkt nach ihrer Ankunft Ginger und fuhr los, Richtung Süden.
Nach ein paar Stunden Schlaf in Heidelberg ging es um 5 Uhr weiter nach Batzenhofen.
Auch bei dieser St. John´s waren die Aufgaben und das Gelände anspruchsvoll, aber das Standtreiben mit der daran anschließenden langen Wartezeit, die wieder alle Hunde unangeleint auf dem Stand verbringen mussten, kam als vorletzte Aufgabe und war daher für die Hunde leichter zu ertragen.
Bei dieser Prüfung blieben drei von sieben Hunden im Rennen.
Von Gingers Fähigkeiten war ich überzeugt, aber mit einem weiteren Suchensieg hatte ich nicht gerechnet.
Allen, die zum Gelingen der Prüfung beigetragen haben, den Revierinhabern, den Sonderleitern, den Richtern und ganz besonders den Helfern möchte ich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich danken.
November 2009, Leni Niehof-Oellers